Inklusion in der Regelschule hat auch sehr viel mit Kommunikation zu tun. In einer sprachlich gemischten Klasse, die auch Inklusionskinder (auch Sprachheil) enthält, begannen wir schon zu Beginn des zweiten Schuljahres die Deutsche Gebärdensprache allmählich zu integrieren.
Unterstützt wurde diese Entscheidung durch Sprachforscher, die herausfanden, dass Begriffe in Kombination mit Gesten und Gebärden besser abgespeichert werden können.
Mittlerweile hat sich nicht nur der allgemeine Wortschatz der Kinder erweitert, sondern sie lernen auch intrinsisch jede Woche neue Gebärden. Lernwörter können zusätzlich über das Fingeralphabet geübt werden.
Zudem bietet die DGS auch im Grammatikunterricht Gesprächspotential über die deutsche Satzstellung. Mit einem großen AHA -Effekt lernten die Kinder, dass das Prädikat in gesprochener Sprache an zweiter Stelle steht, bei der DGS jedoch zum Schluss.
Wir nutzen im Unterricht aber die lautsprachunterstützenden Gebärden; also Sprache und Gebärde gleichzeitig ( unter Verwendung der Grammatik der Deutschen Lautsprache).
Neben dem normalen Stundenplan nutzen wir immer ein paar Minuten, um Gebärden zu üben und neue Gebärden zu erlernen. Wir beschäftigen uns in den Regenpausen und kurz vor Schulschluss mit der deutschen Gebärdensprache. Zudem stehen den Kindern Hilfsmittel von Talking Hands zur Verinnerlichung und für Übungsphasen in der Klasse zur Verfügung.
Die Kinder machen also so auf allen sprachlichen Gebieten Fortschritte. Auch im Förderunterricht kommt der Einsatz der lautsprachunterstützenden Gebärden zum Einsatz.
Und als Lehrkraft möchte ich Gebärden nicht mehr missen, da man sich zum Beispiel bei Ausflügen auch mal tonlos mit den Kindern verständigen kann. ;)
Yvonne Busse
Grundschullehrerin