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Alles, was du über Babygebärden wissen solltest

Alles, was du über Babygebärden wissen solltest

Schon bevor Babys ihre ersten Worte sprechen, kommunizieren sie mit uns. Sie zeigen, was sie brauchen, durch Blicke, Laute oder Bewegungen. Wenn ein Kind die Arme hebt, um hochgenommen zu werden, nutzt es bereits eine Gebärde, eine ganz natürliche Form des Ausdrucks.
Babygebärden greifen dieses intuitive Verhalten auf. Sie machen natürlichen Bewegungen bewusst für eure Kommunikation nutzbar und eröffnen Eltern und Kindern eine gemeinsame Sprache, noch bevor Worte entstehen. 

 

In diesem Beitrag findest du Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Babygebärden:

Wann sollte man mit Babygebärden beginnen?
Was sind die Babyhands von talking hands?
Brauche ich Vorkenntnisse in Gebärdensprache?
Mein Kind macht die Gebärde nicht nach oder führt sie anders aus. Mache ich etwas falsch?
Verzögern Babygebärden die Sprachentwicklung?
Überfordere ich mein Kind mit Babyzeichen?
Macht es Sinn, wenn mein Kind zweisprachig aufwächst?
Muss ich danach weiter Gebärdensprache machen?

 

Wann sollte man mit Babygebärden beginnen?

Ein guter Zeitpunkt, um mit Babygebärden zu starten, ist etwa ab dem sechsten Lebensmonat. Ab dann beginnt ein Baby, Bewegungen gezielt zu beobachten, Handlungen zu erkennen und nachzuahmen. 
In dieser Phase können erste einfache Gebärden eingeführt werden – zum Beispiel für Essen, Trinken, Mama, Papa oder Schlafen. Sie lassen sich leicht in den Alltag integrieren und brauchen keine besondere Vorbereitung.

Wichtig ist: Auch wer später anfängt, kann noch viel bewirken. Babygebärden lernen funktioniert auch mit älteren Babys oder Kleinkindern, selbst mit ein bis zwei Jahren. Kinder verstehen Bewegungen schnell und lernen spielerisch, wenn Gebärden regelmäßig vorkommen. Entscheidend ist nicht das Alter, sondern die Wiederholung im Alltag.

 

Was sind die Babyhands von talking hands?

Die Babyhands basieren auf der Deutschen Gebärdensprache (DGS) und sind nicht vereinfacht. Jedoch ist Gebärdensprache nicht in allen Regionen gleich. Es gibt Dialekte, wie auch verschiedene Gebärdensprachen, also leichte Unterschiede zwischen Bundesländern und Landessprachen.

Das ist völlig normal und bedeutet nicht, dass eine Gebärde „falsch“ ist. Entscheidend ist, dass innerhalb einer Familie oder Gruppe dieselben Zeichen verwendet werden, damit das Kind sie wiedererkennt.

 

Brauche ich Vorkenntnisse in Gebärdensprache?

Nein. Für den Einstieg in Gebärden mit Babys sind keine Vorkenntnisse nötig.
Eltern, Geschwister, Großeltern und Freund:innen können die Gebärden gemeinsam mit dem Kind lernen. Das Wiederholen durch verschiedene Bezugspersonen fördert das Verständnis und hilft dem Kind, die Zeichen zu verinnerlichen.
Am besten werden die Gebärden im Alltag gezeigt: beim Spielen, Essen oder Wickeln. So verknüpft das Kind Bewegung und Bedeutung automatisch miteinander.

 

Mein Kind macht die Gebärde nicht nach oder führt sie anders aus. Mache ich etwas falsch?

Nein. Kinder lernen Gebärden in ihrem eigenen Tempo. Manche beobachten lange, bevor sie Bewegungen nachahmen, andere entwickeln kleine Varianten, die ihren motorischen Fähigkeiten entsprechen. Das ist kein Fehler, sondern Teil des Lernprozesses. Wichtig ist, die Gebärden ruhig weiter zu zeigen und sie immer mit dem gesprochenen Wort zu verbinden. Das Verständnis entsteht meist, bevor das Kind sie selbst nutzt.

Viele Eltern werden nach einigen Wochen ungeduldig, wenn noch keine sichtbare Reaktion kommt. Doch das ist normal. Babys brauchen Zeit, um die Verbindung zwischen Wort, Bewegung und Bedeutung zu erkennen. Manche zeigen ihr erstes Zeichen erst, wenn sie ein starkes eigenes Interesse haben, bspw. für „nochmal“, „Licht“ oder für das liebste „Kuscheltier“ und nicht unbedingt für Essen oder Trinken.

 

Verzögern Babygebärden die Sprachentwicklung?

Nein. Studien und Praxiserfahrungen zeigen, dass Babygebärden die Sprachentwicklung nicht bremsen, sondern unterstützen.
Wenn Kinder Gebärden sehen, hören sie gleichzeitig das dazugehörige Wort und erleben die Bedeutung durch Bewegung. Diese Kombination aus Sehen, Hören und Handeln nennt man multisensorisches Lernen. Sie hilft dem Gehirn, Sprache besser zu verknüpfen und zu speichern.
Kinder, die regelmäßig Gebärden erleben, zeigen oft früher Freude an Sprache und beginnen meist nicht später, sondern oft bewusster zu sprechen.


Überfordere ich mein Kind mit Babyzeichen?
Nein. Gebärden sind eine natürliche Erweiterung der Kommunikation und kein zusätzlicher Lernstoff. Sie werden im Alltag ganz nebenbei gezeigt, ohne Druck und ohne Leistungsziel.
Wichtig ist, dass die Gebärden in ruhigen, wiederkehrenden Situationen vorkommen. So erkennt das Kind sie von selbst wieder und verbindet sie mit vertrauten Abläufen.
Wenn Gebärden mit Freude gezeigt werden, fördern sie Aufmerksamkeit, Konzentration und Bindung und nicht Überforderung.

 

Macht es Sinn, wenn mein Kind zweisprachig aufwächst?

Ja. In mehrsprachigen Familien können Babygebärden eine gemeinsame Brücke zwischen den Sprachen sein.
Sie helfen, Missverständnisse zu vermeiden und unterstützen das Kind beim Aufbau seines Wortschatzes in beiden Sprachen. Gebärden sind unabhängig von der gesprochenen Sprache verständlich und erleichtern es, Begriffe wiederzuerkennen, egal in welcher Sprache sie ausgesprochen werden. Dafür solltet ihr euch aber auf eine Gebärdensprache beschränken, damit die Gebärde als Brücke zwischen zwei verschiedenen Wörtern dient.

 

Muss ich danach weiter Gebärdensprache machen?

Nein. Babygebärden sind kein Einstieg in die vollständige Gebärdensprache, sondern ein Werkzeug zur frühzeitigen Verständigung.
Wenn das Kind zu sprechen beginnt, treten die Gebärden von selbst in den Hintergrund. Sie werden einfach weniger gebraucht, weil die Lautsprache übernimmt.
Der Nutzen bleibt jedoch bestehen: Kinder, die mit Gebärden aufgewachsen sind, verstehen Sprache oft bewusster, behalten Begriffe leichter und zeigen mehr Freude am Kommunizieren.

Trotzdem können sie im weiteren Alltag hilfreich bleiben. Besonders dann, wenn es um Gefühle oder schwer greifbare Begriffe geht. Eine Bewegung wie die Gebärde für „wütend“ oder „traurig“ hilft, das Gefühl zu benennen, zu kommunizieren und zu verarbeiten. So entsteht ein bewusster Umgang mit Emotionen. Eine Fähigkeit, die weit über die ersten Lebensjahre hinaus Bedeutung hat.

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