Geschwister sind etwas ganz Besonderes. Sie lachen miteinander, lernen voneinander und entwickeln schon früh eine ganz eigene Beziehung. Doch manchmal sprechen sie nicht die gleiche Sprache oder sprechen sie noch nicht auf dem gleich Niveau. Während das ältere Kind schon ganze Sätze plappert, steckt das jüngere noch mitten in den Anfängen sprechen zu Lernen. Genau hier können Gebärden eine wunderbare Brücke sein.
Verbindung trotz Altersunterschied
Mit Gebärden entsteht eine gemeinsame Sprache, die beide Geschwister verstehen ganz unabhängig davon, wie gut sie schon sprechen können. Das kleine Kind macht zum Beispiel die Gebärde für „Buch“, und das ältere kann die Lieblingsgeschichte aus dem Regal holen. Oder es wird die Gebärde für ein Tier gemacht und jeder weiß welches Kuscheltier gemeint ist oder mit welchem Tier gespielt werden soll. Auch beim Spielen mit Bausteinen oder beim Malen können Gebärden helfen: Das jüngere zeigt „nochmal“ oder „fertig“, und das ältere versteht sofort, was gemeint ist. So entsteht eine Verständigung, die den Alltag leichter macht und beiden das Gefühl gibt: Wir verstehen uns. Selbst das Lesen kann man gemeinsam mit Gebärden untermalen und nur aus den Gebärden kann ein Spiel ausgedacht werden was als ruhige Pause gespielt werden kann. So finden Geschwister eine gemeinsame Sprache, lange bevor beide gleich gut sprechen können.
Stolz fürs große Kind
Für ältere Geschwister ist es ein schönes Gefühl, das jüngere verstehen zu können, manchmal sogar besser als Erwachsene, gerade wenn die gebärden noch ungelenkt ausgeführt werden. Sie sind stolz, wenn sie Wünsche erraten oder eine Gebärde beibringen können. Dieses „Ich weiß das schon“ gibt ihnen das Gefühl, wichtig zu sein und Verantwortung zu übernehmen.
Sicherheit fürs kleine Kind
Das jüngere Geschwisterkind erlebt, dass es verstanden wird. Auch ohne viele Worte kann es Wünsche äußern, etwas zeigen oder auf die Welt reagieren. Dieses Gefühl von Sicherheit macht Kinder mutiger und stärkt ihr Vertrauen in die Beziehung zu ihrem Geschwisterkind. Zu dieser Sicherheit gehören auch Begriffe wie „Stopp“ oder „fertig“. Sich mitzuteilen und verstanden zu werden ist auch bei Geschwistern wichtig. Streit gibt es immer wieder mal zwischen beiden, aber es ist wichtig schon früh signalisieren zu können, dass man gerade nicht mehr spielen will. Andersherum kann das Wort auch verstanden werden, denn auch ältere Geschwister haben manchmal die Nase voll und wollen ihre Ruhe oder etwas anderes machen. Das löst keinen Streit der schon da ist, aber hilft sich besser zu verstehen und lehrt, dass man darauf Rücksicht nehmen kann.
Familienmomente, die bleiben
Wenn Kinder sich über Gebärden verständigen, entstehen Situationen, die Eltern mitten ins Herz treffen. Das große Kind bringt die Flasche, nachdem das Baby „trinken“ gebärdet hat. Oder beide sitzen nebeneinander und schauen sich gemeinsam ein Buch und lernen schon die nächsten Wörter zusammen. Auch auf ein "Hilfe" zu reagieren und die Eltern zu holen sind richtige Erfolgsmomente für die ganze Familie
Gebärden sind für Geschwister wie eine geheime Sprache. Sie helfen, Altersunterschiede zu überbrücken, stärken das Vertrauen und machen den Alltag leichter und liebevoller. Vor allem aber schenken sie Kindern die Möglichkeit, sich von Anfang an wirklich zu verstehen und früh eine Beziehung aufzubauen. Alle Gebärden für eine einfache Kommunikation findet ihr im Grundwortschatz. Wer klein anfangen will, findet im Familien Set die ersten Bezugspersonen für die kleinen und gemeinsam kann fleißig "Mama, Papa" und "Oma, Opa" gelernt werden.