Bis Kinder lautsprachlich mit anderen in den Dialog treten und ihre Bedürfnisse äußern können, behelfen sie sich vorerst mit Gestik, Mimik oder dem deutlichen Zeigen von Emotionen, wie lautem Weinen, Lachen oder Schreien.
Doch auch wenn sie sich noch nicht gezielt verbal ausdrücken können, verstehen sie Erzieher*innen im Kindergartenalltag oftmals uneingeschränkt und können deren Anweisungen problemlos folgen. Sie wissen also, wann es an der Zeit ist zu essen, zu spielen oder sich anzuziehen. Aufgrund der einseitigen Kommunikationsweise, kann sich unbewusst und ungewollt ein ebenfalls einseitiges Machtgefüge ergeben. Ein Resultat dessen kann sich darin äußern, dass Kindern folglich der Mut und die Freude genommen wird, sich am Sprechen zu versuchen. Dies kann großen Einfluss auf die langfristige Sprachentwicklung von Kindern haben, denn verbale Interaktionen zwischen Erzieher*innen und Kindern im Kindergarten werden als die entscheidenden Faktoren für einen gelingenden Entwicklungs- und Bildungsverlauf angesehen (Haug-Schnabel / Bensel 2012, S. 54).
Hinzu kommen weitere Herausforderungen in der Kommunikation, wie das Erlernen von Deutsch als Fremdsprache bei Kindern mit Migrationshintergrund oder die verzögerte Sprachentwicklung einzelner Kinder. Wie kann also eine effektive und erfolgreiche Sprachförderung zwischen allen Parteien gelingen? Und, an welchem Material können sich Kindergarten-Einrichtungen hierbei bedienen?
Erfahrungen haben gezeigt, Kinder lernen nicht nach stumpfen Lektionen oder Trainingseinheiten in neutralen Sprachkontexten, weswegen die Sprachförderung nicht an einzelne Programme gebunden sein sollte. Auch Prof. Dr. Timm Albers erkannte dies in seiner Forschungsarbeit: „Die Gestaltung einer sprachförderlichen Umwelt durch dialogisches Bilderbuchlesen und Situationen des lang andauernden gemeinsamen Denkens im Kindergartenalltag ist dabei der einseitigen Unterstützung durch Trainingsprogramme vorzuziehen.“ (Quelle: nifbe.de, Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung).
Damit Kinder also lernen, wie sie ihr Leben in Gemeinschaft und durch Sprache wirksam entfalten können, bedarf es Methoden, die das Sprechen mittels Interaktion in das Zentrum des alltäglichen Lebens rücken. Stellt sich also die Frage nach geeignetem Material zur Sprachförderung in Kindergarten-Einrichtungen, so möchten wir Erzieher*innen unsere eigens kreierten talking hands Daumenkinos mit einzelnen Gebärden ans Herz legen.